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mm_ebooks_02_2017

34 | missio 2/2017 Shirt und auf dem Kopf ein Stück Hei- mat, einen alten Filzhut. Mit der Bibel in der Hand gibt er Anweisungen an einen Mitbruder und Helfer. Ein Truck muss repariert, Flure und Zimmer gekehrt werden. Er selbst will ins Nachbardorf, wo er im fließenden Swahili Gottes- dienst halten und einige Hirtenfamilien besuchen wird. Wenn er länger hinaus- fährt in den Busch, lebt er in den Manyat- tas der Nomaden, trinkt die Milch ihrer Tiere, isst Maisbrei und Bohnen mit ih- nen und schläft wie sie auf einer Kuh- haut im Freien. Viele Europäer verklären das Noma- dentum in Afrika als edle und natürliche Lebensweise. Doch Pater Florian ärgert es, wenn den Dassanech aufgrund ro- mantischer Vorstellungen Chancen zur Entwicklung verwehrt werden sollen. Ihre Probleme sind immens. Längst sind auf dem Dach der Werkstatt liefern Strom. Und weil Pater Florian notfalls ihre Motoren repariert, trauen sich nun Händler mit ihren Lastwagen und die Mitarbeiter der einen oder anderen Hilfsorganisation in die Einöde. Das Dorf Illeret hat heute eine Krankensta- tion, Pflegepersonal, Medikamente und rund 15 000 Einwohner. Die Türen des Klosters stehen offen. Durch die Gänge hallt Kindergeschrei. Badeschlappen schlurfen. Geschirr klap- pert. Durch jeden Raum, jede Ritze pfeift der Wüstenwind und treibt Sand über die Flure. Manchmal krabbeln handgroße Walzenspinnen durchs Haus. „Eklige Biester,“ sagt der Pater in brei- tem Bayrisch. „Da haust mit’m Latsch’n drauf.“ Florian hat seinen Habit abgelegt, er trägt nun Shorts, ein zerschlissenes P. Florian klärt praktische Fragen: Autoreparaturen, Fahrten nach Nairobi oder zum Viehmarkt, Rücktransport von Wasser und Lebensmitteln. rund 15000 Einwohner.

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