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mm_ebooks_06_2017

Biologisch ist besser: Wer nur wenig Geld und kleine Felder hat, kann auf dem großen Weltmarkt kaum mithalten. Bio-Projekte helfen diesen Frauen. konventionellen Baumwollbauern. Bio- Baumwolle ist nur eine kleine Nische. Ein winziges Prozent beträgt der Anteil an der gesamten Produktion im Land. Aber: „Was wir biologisch produziert haben, das haben wir alles verkauft,“ betont Da- vid Nana, ein junger Mitarbeiter vom Bauernverband UNPCB. Wenn sie zu- sätzliche Abnehmer finden könnten, dann würden sie noch mehr biologische Baumwolle anbauen, so die UNPCB. legt sie, wie sie an einen Kleinkredit kom- men kann, den manche Nachbarinnen aufgenommen haben. Dann könnte sie vielleicht einen Marktstand betreiben, oder eine Dolo-Brauerei, wo es Hirsebier gibt, die lokale Spezialität. An die Summen, die im Baumwollge- schäft umherschwirren, wird sie gar nicht denken. Als Wilfrid Yaméogo und die So- fitex den Abschied von Monsanto besie- gelten, da taten sie das mit einer Forde- rung nach ordentlichem Schadensersatz: 48 Milliarden CFA (76 Millionen US-Dol- lar) für die nicht gehaltenen Versprechen der Gen-Baumwolle. Gleichzeitig stan- den Monsanto noch mehrere Millionen an Lizenzgebühren für ihr Saatgut und die Düngemittel zu. Im März 2017 einigte man sich ohne Gerichtsverhandlung auf einen Vergleich. 11,3 Milliarden CFA kas- sierten die Leute von der Sofitex - deut- lich weniger, als sie gefordert hatten. Aber ihr Chef Wilfrid Yaméogo erklärte: Ein schlechter Deal sei besser als ein schlechtes Gerichtsurteil. Damit sei alles geregelt. „Die Akte Monsanto ist jetzt ge- schlossen“. Wirklich? Eine andere Akte bleibt nämlich noch geöffnet. „Wir haben uns zwar von Mon- santo verabschiedet“, sagt Yaméogo. „Aber nicht von der Gentechnik.“ Anders, als viele glauben, ist das „Nein“ zu Monsanto kein „Ja“ zu biologi- scher, sanfter Baumwollwirtschaft. Sie Gift auf den Feldern: Gen-Baumwolle verspricht weniger Einsatz von Pestiziden - die Wirkung ist umstritten. Wem sie ihr Produkt liefert, das ist Helène Kabré eigentlich egal. Sie hat an- dere Sorgen. In den Erntemonaten ist al- les ganz in Ordnung. Da hat sie Geld, da kann sie ihren Kinder ein Auskommen si- chern. „Aber im Rest des Jahres fehlt mir das Einkommen“, sagt sie. Gerade über- 36 | missio 6/2017

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