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mm_ebooks_01_2018

VOR ORT IRAK Wachsende Metropole: Erbil ist die Hauptstadt der Kurdenregion. Sie ist umgeben von Flüchtlingslagern. Taschen gepackt. Morgen früh um vier Uhr wird ein Kleinlaster kommen und sie aufladen, zusammen mit einigen an- deren Rückkehrern. Dann geht die Fahrt vorbei an den schwer bewaffneten Kon- trollposten der kurdischen Peschmerga und der irakischen Armee. Bis sie ihr al- tes Heimatdorf Karamles erreichen wer- den. „Endlich!“ sagt die Mutter, während durchs Fenster das Lachen gut gelaunter Kinder zu hören ist. Unten im Hof tref- fen sich Kinder der Flüchtlingsfamilien – nach drei Jahren in der Fremde wissen sie vielleicht gar nicht mehr so viel von zu Hause. Einige von ihnen sitzen im Kreis am Boden, klatschen in die Hände und stimmen ein fröhliches Lied an. Sie haben LICHT DER HOFFNUNG Im christlichen Viertel Ankawa fanden viele geflohene Familien Schutz. Die Kirche bereitet jetzt ihre Rückkehr vor. sagt Emanuel Youkhana von CAPNI. „Sie müssen doch eigentlich genau wissen, dass hier keine ehemaligen IS-Kämpfer leben, sondern dass wir Opfer des IS wa- ren,“ sagt der Erzdiakon. Die Menschen bräuchten ein klares Signal ihrer Regie- rung: Wir schützen euch, wir garantieren eure Sicherheit. Emanuel Youkhana sagt: „Ich befürchte wirklich, dass die Men- schen sonst für immer wegbleiben.“ Dass sie nicht noch einmal aufbauen, sondern vielleicht für immer Flüchtlinge im eige- nen Land bleiben – oder eben auswan- dern nach Europa, Kanada, die USA, wie es schon so viele ihrer Landsleute getan haben. Viele leben jetzt in Deutschland oder in Amerika, andere noch im Libanon „Viele unserer Leute sind in jetzt Deutschland“, sagt auch Stephen Rasche in Erbil. Gerade hat er aus Deutschland ein Schreiben bekommen: Eine chaldäi- sche Familie bestätigt, dass sie bis auf wei- teres in Deutschland bleiben wird – zu unsicher sei für sie die Zukunft im Irak. Aber deshalb dürfe die Kirche ihr Grund- stück und ihr Haus übernehmen, das die Familie hatte zurücklassen müssen. „Wir können das Haus also einer anderen Fa- milie zur Verfügung stellen,“ sagt Stephen Rasche. Immer mehr wollen die Rück- kehr wagen – so auch die erwachsenen Brüder Nader und Nadim Elia, gemein- sam mit ihrer Mutter. Ihre wenigen Hab- seligkeiten haben sie in einige Koffer und 22 | missio 1/2018

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