Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

mm_ebooks_01_2018

NACHGEFRAGT BEI... Reinelde Fink, Afrika-Expertin Dreißig Jahre lang betreute sie Projekte für Länder wie Kenia, Äthiopien, Eritrea und den Sudan. Jetzt geht die langjährige missio-Referentin in den Ruhestand. Das Engagement für Afrika war für sie stets mehr als nur ein Job. Von der Begegnung mit Flüchtlingen, Kinder - soldaten und Schüssen in der Nacht - ein Rückblick INTERVIEW: CHRISTIAN SELBHERR 8 | missio 1/2018 „Afrika lässt mich nicht mehr los.“ Frau Fink, 30 Jahre Afrika! Was bleibt, was war prägend für Ihre Arbeit? Für mich war ein Motto wichtig: Ent- wicklung und Evangelisierung Afrikas durch Afrikaner selbst. Daran wollte ich mitwirken. Zum Beispiel im Sudan: Man kann hier etwa den Bischof Paride Taban nennen, der sehr viel bewirkt hat für die Unabhängigkeit des Südsudan. Oder Bi- schof Zubeir Wako von Khartoum, der sehr viele Flüchtlinge aus dem Süden auf- genommen hat. Für die Flüchtlingskinder wurden Hütten gebaut und Klassenzim- mer eingerichtet – und wir als missio konnten mithelfen. War von Anfang das Ziel: Der Südsudan soll ein eigener Staat werden? Wir waren nicht ganz überzeugt, dass es mit der Unabhängigkeit wirklich besser werden würde. Ich kann mich erinnern, wie Bischof Taban schon früh auf die star- ken ethnischen Konflikte hingewiesen hat, die auch dann nicht gelöst sind, wenn der Südsudan unabhängig wird. Das hat sich leider bewahrheitet. Die Menschen gehen mir so nahe, vor allem im Südsudan. Ein Missionar hat mir gesagt: „Wenn man sich einmal befasst mit dem Sudan, dann lässt er dich ein Leben lang nicht mehr los.“ Woran liegt es, dass immer noch kein Frie den einzieht? Wir hoffen natürlich, dass nicht alles um- sonst war. Es sind vor allem die katholi- schen Orden, die versuchen, etwas voran- zubringen. Es gibt eine sehr hohe An- alphabetenquote, es gibt kaum Lehrer. Oder auch in der Landwirtschaft – die meisten Flüchtlinge, die wieder heimgekommen sind, hatten keine Kenntnisse mehr im Anbau, das mussten sie wieder erlernen. Es gab kaum noch Krankenschwestern, keine Kliniken. Die politischen Hoffnun- gen sind enttäuscht worden. Es dreht sich vieles nur um die Macht für die beiden Ri- valen Salva Kiir und Riek Machar, die nach der Unabhängigkeit an die Regie- rung kamen. t a v i r p , i o s s m i : s o t o F

Seitenübersicht