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mm_ebooks_01_2018

WIEDERSEHEN IN NEPAL Die Folgen des Bebens Vor einem Jahr reiste ein Reporter team des missio magazins zu den Erdbeben - opfern nach Nepal. Der Wiederaufbau ging nur schleppend voran. Vor allem in so abgelegenen Bergdörfern wie Koshidekha. Wie geht es den Menschen dort heute? DIE SCHWEREN ERDBEBEN im April und Mai 2015 kosteten fast 9000 Menschen in Nepal das Leben. Ein Jahr hat es gedauert bis der Wiederaufbau begon- nen hat und auch heute geht er nur schlep- pend voran. Zahlreiche Häuser liegen nach wie vor in Trümmern. Besonders schwie- rig ist es in abgelegenen Dörfern. So wie in Koshidekha. Hier leben rund 3000 Menschen. Fast jeder von ihnen hat sein Haus verloren, als mittags um 11:56 Uhr die Erde zum ersten Mal bebte. Erst Monate später erhielten die Be- wohner von Koshidekha von der Regie- rung eine einmalige Zahlung von umge- rechnet 120 Euro – für ihre kaputten Häu- ser. „Das Geld haben wir für Decken und warme Kleidung ausgegeben“, be- richtete die Bewohnerin Sita Sibhavati damals dem missio magazin. Schließ- lich sei es Winter gewesen und sehr kalt. Eine, die nicht länger auf den guten Willen der Regierung warten wollte, war die katholische Or- densschwester Aisha Kava- lakutta. Mit Hilfe von mis- sio München organisierte Sr. Aisha Kavalakutta auf dem Weg nach Koshidekha sie eine Maschine, mit der die Bewohner selbst- ständig Ziegel für ihre Häuser herstellen konn- ten. „Anfangs klappte das ganz gut. Manche haben ihre Häuser sogar schon fertig“, sagt Sr. Aisha. Doch nun macht ein neues Problem den Men- schen zu schaffen: In Koshidekha gibt es nicht mehr genug Wasser. Nach den Erdbeben sind die natürlichen Quellen ausgetrock- net. Durch den Wassermangel können die Bewohner nun weder sich selbst, noch ihre Felder und Tiere ausreichend versorgen, noch können sie genügend Zement für die dringend benötigten Ziegel anmischen. „Seit es nicht mehr genug Wasser gibt, ist der Wiederaufbau ins Stocken geraten“, sagt Sr. Aisha. Also hat sie missio München erneut um Unterstützung gebeten: Denn unterhalb von Koshidekha fließt der Fluss Sunkoshi. Mit Hilfe von Experten will die Gemeinde nun Wasser aus dem Fluss in das Dorf pumpen und für den täglichen Gebrauch aufbereiten. Bald soll es wieder Wasser geben „Das Projekt hat schon begonnen“, sagt die Ordensschwester. „Die ersten Genehmi- gungen der Regierung haben wir bereits erhalten, ein paar letzte fehlen uns aller- 50 | missio 1/2018 dings noch“. Die langsame Bürokratie sei eines der größten Hindernisse. So war es auch nach den Erdbeben. Weil die Men- schen keine Baugenehmigungen erhielten, durften sie ihre Häuser zunächst nicht wieder aufbauen. Die Erdbeben waren ein schwerer Schicksalsschlag für die kleine Dorfge- meinschaft. Aber sie haben sie auch zu- sammengeschweißt. Schon bei der Ziegel- herstellung haben sich die Menschen ge- genseitig unterstützt. Nicht anders ist es nun bei dem Wasserprojekt. „Wir legen sehr viel Wert darauf, dass die Bewohner selbst mitwirken und Ent- scheidungen treffen“, sagt Sr. Aisha. „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt und die Menschen hier sind unglaublich glück- lich, dass sie wirklich wieder Wasser ha- ben werden. Es geht gerade viel voran und das macht die Menschen hier sehr hoffnungsvoll“. A STEFFI SEYFERTH g n i l h t ö B g r ö J : o t o F

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