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mm_ebooks_04_2017

„Wir trennen die Flüchtlinge nicht nach Ethnien. Wer am selben Tag an- kommt, wird zusam- men untergebracht.“ Hausbau in der Flüchtlingssiedlung. Ein Waisenhaus, für das der Hoffnung auf Frieden endlich greifbar zu werden schien. Seine Frau Rebekka, 26, und die fünf Kinder, die seit 2006 im Rhinocamp lebten, ließ er hier, um zu se- hen, ob das Leben in der alten Heimat möglich wäre. Aber er kam wieder, ent- mutigt. „Hier ist das Essen knapp, die Kleidung, selbst das Wasser. Aber zu- mindest ist kein Krieg“, sagt er. Anders als andere Siedlungen hier im Norden Ugandas hat nicht erst die jüngs- te Krise im Südsudan das Rhinocamp aus dem Boden schießen lassen: Seit den 90er-Jahren leben hier Flüchtlinge – al- lerdings waren es noch nie so viele wie heute. Radio Pacis ist auch hier in den Sied- lungen auf Sendung. Eine Stunde, zwei- mal die Woche. Themen sind der Zugang zu Wasser, zu Gesundheitsvorsorge, aber auch Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung. „Wir sind ein Volk“ heißt eine der Sendungen, die mit und für Flüchtlinge produziert wird. Wie bitter nötig das ist, haben Pater Pasolini und Sherry Meyer erst kürzlich erlebt. „In der Region der Madi gab es massive Kon- flikte, die kurz vor der Eskalation stan- den. Die örtlichen Chefs haben sich an uns gewandt, damit wir vermitteln“, er- zählt sie. Radio Pacis, die Stimme des Friedens – das hat sich herumgespro- chen. „Was sich im Südsudan abspielt, ist unerträglich. Es ist ein politischer Machtkampf, der auf dem Rücken der einfachen Leute ausgetragen wird“, sagt Pater Pasolini. Im Rhinocamp sind Dinka 30 mal 30 Meter zum Wohnen, 50 mal 50 Meter, um Landwirtschaft zu betreiben. 20 | missio 4/2017

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