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mm_ebooks_04_2017

j WAS WAR ... Fast jede Frau ist beschnitten MISSIO STIFTUNGEN MÜNCHNER STIFTUNGSFRÜHLING Von 24. bis 30. März präsentierte sich missio München auf dem Münchner Stif- tungsfrühling. Bei Vorträgen und Aktionen zeigte das katholische Hilfswerk gemein- sam mit seiner Stiftung ecclesia mundi, wie es die Lebenssituation der Menschen in den Partnerländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens verbessert. Ein Höhepunkt der erlebnisreichenTage war die Begegnung mit Kyrillos William aus Ägypten. Der Bischof von Assiut be- richtete rund 40 Stiftern und Förderern von missio über die angespannte Lage in seinem Heimatland und die Situation der dort lebenden Kopten. Im missio-Flucht-Truck, einer multimedia- len Ausstellung, konnten sich die Besu- cher außerdem am Beispiel von Bürger- kriegsflüchtlingen aus dem Ostkongo über Fluchtursachen informieren. In dem Workshop „Die Schätze meines Lebens” wurde Kindern eine ganz besondere Ge- schichte über das Glück erzählt. Außer- dem gab es Vorträge zum christlich-isla- mischen Dialog und zur Wirkungsorientie- rung. Die Veranstaltungen fanden in der BMW Welt und bei missio München statt. Ansprech part nerin für Stift ungen und Vereine: Ulrike Philipp Telefon: 089 / 51 62-295 Fax: 089 / 51 62-350 E-Mail: u.philipp@missio.de Kirche kämpft in Ägypten gegen brutale Tradition - Sternstunden hilft TAUSENDE MÄNNER und Frauen – darunter viele Mädchen – hat das Pro- gramm gegen weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat in der ägyptischen Diözese Assiut bislang erreicht. „Ein großer Erfolg“, sagt Bischof Kyrillos William, der das Aufklärungspro- jekt für den ländlichen Raum vor drei Jahren startete. Diese wichtige Arbeit soll fortgeführt werden – unter ande- rem mit der Unterstüt- zung von Sternstunden: Die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks sichert für die kommen- den drei Jahre die Kos - ten für das Programm mit knapp 42 000 Euro. Sternstunden-Ge- schäftsführer Dr. Ludger Hermeler und Marianne Lüddeckens, Projektma- nagerin Ausland, freuten sich, aus erster Hand von der positiven Wirkung der Sensibilisierungsarbeit in Ober- ägypten zu hören. „Es gibt großen Bedarf“, bestätigte Kyrillos William bei seinem Besuch bei Sternstunden in München. Staatliche Organisationen seien kaum enga- giert. „Bei Sternstunden beschäftigen wir uns seit einigen Jahren intensiver mit der Problematik durch solche verwurzelten Praktiken“, betonte Hermeler. Umso inter- essanter sei, wie das Wohlwollen einer Gesellschaft für ein solches Programm ge- wonnen werden könne. Scheckübergabe bei Sternstunden Der Weg geht auch über die Großeltern Als „Schlüssel“ zu den Menschen in den Dörfern fungierten meist die Pfarrer, be- richtete der koptisch-katholische Bischof. Die Bevölkerung trage das in der Region inzwischen bekannte Programm mit. Auch habe man Imame als Multiplikatoren für das Thema gewinnen können. Das missio-Projekt gegen die Tradition der weiblichen Beschneidung und Kinderheirat ist ganzheitlich angelegt und greift an unterschied- lichen Stellen: Geschulte Multiplikatoren sollen junge Mädchen, Frauen und Männer erreichen. Besonders Eltern, Großeltern und Lehrer sollen in Seminaren und mit Kampagnen angesprochen werden. Von Beschneidung Betroffene erhalten medizi- nische Versorgung und psychologische Beratung. Mädchen und Frauen werden ge- stärkt, indem sie durch Bildung und Berufsausbildung ein selbstbestimmtes Leben beginnen können. In Ägypten sollen verschiedenen Studien zufolge rund 90 Prozent der Frauen beschnitten sein – Musliminnen wie Christinnen. A KRISTINA BALBACH missio 4/2017 | 41

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