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mm_ebooks_04_2017

WIEDERSEHEN IN PAPUA-NEUGUINEA Mühsamer Fortschritt „Im Tal von Tapini“ hieß die Reportage aus dem missio magazin 6/2012. Sie handelte von den Menschen im Hochland von Papua- Neuguinea. Dort war auch die Goldmine von Tolukuma. Sie gab vielen Arbeit. Doch die Schäden für Mensch und Natur waren dramatisch. Wie schaut es dort heute aus? beit bedeutet das, dass wir in einige Dörfer keine Lehrer, kein medizinisches Personal und keine Priester mehr schicken kön- nen.“ Die Schüler müssen zur Schule nach Tapini kommen. „Leider schicken viele Eltern noch immer nur ihre Söhne zu uns“, sagt der Bischof. „Sie lassen ihre Töchter zu Hause, um sie jung zu verheiraten. Die Vorstellung, dass Mädchen am besten aufgehoben sind, wenn sie verheiratet sind, ist nach wie vor sehr verbreitet.“ Dabei seien die jungen Frauen, die eine Schule besucht haben, später oft sehr erfolgreich: Sie ar- beiten als Lehrerin, als Krankenschwester oder in NGO’s. Ein anderes Problem ist die medizinische Versorgung: Nach wie vor haben die Menschen im Hochland mit Tu- berkulose zu kämpfen. Die Erreger werden über die Luft übertragen. „Wenn einer hustet, ste - cken sich die anderen leicht an“, sagt Tatamai. Gibt es neue Pläne der Minenbetreiber? Und nun noch die möglichen Expansionspläne der Minenbetreiber. „Es würde mich nicht wundern, wenn sie bald bekannt geben, dass sie mehr Boden für den Goldabbau benötigen“, sagt der Bischof. „Dabei wurde noch nicht ein- mal den Menschen geholfen, die bisher durch die Minenaktivitäten zu Schaden gekommen sind.“ Der Einsatz von Quecksilber, der beim Abbau des Gol- des verwendet wird, hat viele Menschen krank gemacht. Zu- dem sind manche Flüsse so verschmutzt, dass sie von den Bewohnern nicht mehr genutzt werden können. „Es ist eine große Herausforderung“, sagt Tatamai. Und doch: Die neue Straße wird den Menschen rund um Tapini auch helfen. „Es wäre zumindest eine neue Möglichkeit, die Menschen in den abgelegenen Dörfern besser zu erreichen“, sagt der Bischof. A STEFFI SEYFERTH t a v i r p , o i s s i m , k r a t S z t i r F : s o t o F „JA, SIE IST IMMER NOCH DA“, sagt Bischof Rochus Tatamai. „Die Mine ist immer noch im Einsatz und ich glaube, sie werden ihre Aktivitäten demnächst auch noch ausweiten.“ Tatamai ist Bischof der Diözese Bereina, die sich im Hoch- land von Papua-Neuguinea befindet. Seit ein paar Monaten beobachtet er, wie eine neue Straße in der Nähe der Mine ge- baut wird. Eine offizielle Erklärung der malay- sischen Minenbetreiber über neue Pläne gibt es noch nicht. „Ich denke aber, es ist ein klares Zei- chen“, sagt Tatamai. Wer sonst würde hier eine Straße bauen? Bischof Rochus Tatamai Die Menschen im Hochland leben in weit verstreuten Dörfern. Die fehlende Infrastruktur ist ein großes Problem. Um in Berg- stationen wie Tapini zu gelangen, wo die katholische Kirche eine Schule und eine Krankenstation betreibt, müssen die Menschen über steile Berge und durch dichten Dschungel wandern. „Vor fünf Jahren gab es noch kleine Flugzeuge, die vom Tal aus in die einzelnen Bergdörfer geflogen sind“, sagt Tatamai. „Aber der Betrieb wurde komplett eingestellt. Für unsere Ar- 50 | missio 4/2017

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